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Nach meiner jahrelangen schlafmedizinischen Erfahrung gleichen diese Störfaktoren einem Mosaik, was in einem klassisch geführten Erstgespräch mit dem Patienten, fast nicht zu erfassen ist. Nur wer sich mit vegetativen Regulationsvorgängen gut auskennt, kann erahnen, dass eine Vielzahl von Ihnen für die Schlafstörung verantwortlich ist.
Die Stressoren, die das Wachliegen im Bett verursachen, liegen für den Patienten häufig im Verborgenen. Viele meiner Patienten berichten, dass sie eigentlich völlig entspannt ins Bett gehen, und nicht einschlafen können. Erst dann beginnt für sie nach einer gewissen Zeit der Stress. Andere fühlen sich todmüde und sobald sie liegen, sind sie hellwach. Wie kann man so etwas verstehen? Wenn Sie ins Bett gehen, wie bei vielen anderen Tätigkeiten in ihrem Leben, laufen fast alle Regulationsvorgänge unbewusst ab. Wenn sie z.B. intensiv darauf achten, wie sie eine Treppe hinaufgehen, merken Sie wie Ihr vegetatives Nervensystem die automatische Steuerung übernimmt. Der Puls wird schneller, die Atmung aktiviert sich, die Muskulatur spannt sich an, usw. So ist das auch beim Schlafen. Eventuelle Stressoren bleiben oft so weit im Hintergrund, dass wir sie bewusst gar nicht wahrnehmen können. Zum Teil sind sie an flüchtige Gedanken, zum Teil an sensorische Wahrnehmungen (Sehen, Hören, Fühlen), die unbemerkt ablaufen, gebunden. Diese Wahrnehmungen führen wiederum im Hintergrund dazu, dass sich Ihr sympathisches Nervensystem aktiviert, was nicht mit Schlafen vereinbar ist. Sie liegen nun verwundert im Bett und fragen sich, warum es auch diese Nacht wieder nicht geklappt hat. Wenn sie sich jetzt noch ärgern, oder Angst haben, am nächsten Tag unausgeschlafen zu sein, war es das für diese Nacht. Es sind also eine Vielzahl von kleinsten Faktoren, die den automatisierten Ablauf des Schlafens stören. An sie heranzukommen ist nicht einfach und fordert sowohl vom Patienten als auch vom Behandler Geduld und eine gute Beobachtungsgabe.
Ich habe mich in den letzten acht Jahren zunehmend mit alternativ wirksamen Techniken befasst, die versuchen das extrem komplexe Verschaltungsmuster des Nervensystems positiv zu beeinflussen und zu einer besseren Kommunikation im menschlichen Nervensystem führen, Dies sind z.B. osteopathische Methoden, das neurologische Integrationssystem (NIS), die neurofunktionelle Integration (NFI) und die sehr interessante Technik des sogenannten Psych-K (s. auch unter www.neurologische-integration.com), bei der es um Veränderung von bewussten und unbewussten Glaubenssätzen geht. Man erreicht dies durch Vernetzung der linken und rechten Gehirnhälfte, bzw. von frontalen (bewussten) mit vegetativen (unbewussten) Gehirnanteilen. Insbesondere durch die Modifikation dieser meist unbewussten Glaubenssätze, kommt man meist näher an das Thema der automatischen Steuerung heran. Man kann die Verarbeitung dieser Glaubenssätze über die sogenannten kinesiologischen Reflexmuster, d.h. Schwächung von Muskelkraft, für den Patienten sichtbar machen. Darüber hinaus kann man das störende Glaubensmuster noch durch Veränderung der nervalen "Verschaltung"/ Verschränkung auflösen, bzw. "umdrehen". Letztendlich wird durch diese Techniken in das Gehirn eine neue, das alte Verhaltensmuster modifizierende Information eingebracht.
Aus meiner langjährigen Sicht als Schlafmediziner besteht die Therapie von Schlafstörungen aus drei wesentlichen Säulen:
1. dem aktiven Prozess den der Patient gut selbst steuern kann, nämlich den täglichen Stress zu reduzieren und gleichzeitig dem Körper beizubringen, sich zu entspannen. Zusätzlich sind Verhaltensregeln bzgl. der Beachtung der biologischen Uhr einzuhalten. Dies kann man alles trainieren, kognitiv gesteuert üben und aktiv beeinflussen.
2. dem therapeutischen Prozess in dem mithilfe von kognitiven Techniken versucht wird, unterbewusste Regelungsvorgänge so zu verändern, dass die negative Assoziation von Glaubenssätzen und Emotionen, die mit dem Schlafprozess verbunden sind, zum positiven verändert werden.
Dies kann man mit den Methoden der Neurologischen Integration bzw. des Psych-K therapeutisch beeinflussen und die interne Verarbeitung verändern.
3. dem passiven Prozess, bei dem es darum geht loszulassen und in die notwendige Inaktivität zu kommen, die für den Schlafprozess notwendig ist. Dieser Prozess ist willentlich nicht wirklich steuerbar, man kann aber auf Umwegen an ihn herankommen. Wer versucht aktiv in diesen Prozess einzugreifen, wird scheitern. Methoden die an diesem Prozess indirekt arbeiten sind Elemente aus der Akzeptanz und Commitment- Therapie.
Wenn Sie einen Termin in meiner Praxis vereinbaren, werde ich Sie natürlich aufgrund meiner jahrelangen schlafmedizinischen Erfahrung im klassischen Sinne (aktiver Prozess 1 s.o.) beraten, allerdings halte ich es für mehr als sinnvoll, insbesondere bei Ein- und Durchschlafstörungen an die unbewussten Verhaltensmuster und Emotionen (therapeutischer Prozess) heranzugehen und zu versuchen, dem Patienten die für den passiven Prozess notwendige Gelassenheit und Akzeptanz zu vermitteln. Je nach Dauer der Schlafstörungen muss man allerdings dem Körper auch ausreichend Zeit für die Veränderungen einräumen. Obwohl viele Patienten durch Ihre Schlafstörung stark unter Druck stehen, benötigen sie Geduld, dem Körper die Zeit für die Veränderung einzuräumen.
Der menschliche Körper ist keine Maschine und verdient unsere besondere Achtsamkeit, wenn wir gesund werden wollen.
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Dr. med. Dietrich Hasse
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Schlafstörungen